Neubau Laborprovisorium

Universität Irchel, Zürich

Parkareal Irchel
Das grosse Parkareal der Universität Irchel wird in Etappen verdichtet und mit zusätzlichen Nutzungen zu einem belebten Stadt-Campus transformiert. Der ursprüngliche Bereich der Irchel-Mitte wird nun umgenutzt, erweitert und saniert.

Laborgebäude FGCZ
Für das Functional Genomics Center Zürich (FGCZ), das bis heute in bestehenden Gebäuden verortet ist, wird neu im nordöstlichen Gebiet des Campus auf dem Baufeld Y59 ein Provisorium erstellt.
Der ergänzende Neubau folgt der Logik der ursprünglichen architektonischen und strukturellen Idee des bestehenden Campus, besetzt teilweise das neue Baufeld und wird in der Längen- und Breitendimension sowie in der Gebäudehöhe die zukünftigen Bauten nicht überragen. Der Neubau ist als Provisorium mit einer Nutzungsdauer von 15 Jahren vorgesehen. Die erste Bauetappe des Campus Irchel, geprägt durch die Bauten von Max Ziegler, wurde wegen ihrer baugeschichtlichen Bedeutung in das kommunale Inventar des Denkmalschutzes aufgenommen und die Gesamtanlage in das Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz (ISOS). Die geplante Erweiterung ergänzt und respektiert diese charakteristische Architektursprache. Im Hinblick auf die erhöhten Gestaltungsanforderungen wird der Bezug zu den dicht an dicht stehenden historischen Bauten gewährleistet.

Fassaden und Proportionen
Eine präzise, sensible und eingehende Analyse des architektonischen Ausdrucks der ersten Bauetappe verrät uns die gestalterische Ambition des Bestands. Gerade die sorgfältig konzipierten Fassaden mit ihren feingliedrigen Proportionen und den delikaten Vor- und Rücksprüngen geben uns die wesentlichen Hinweise für die Gestaltung des Provisoriums.

Die neuen Fassaden folgen dem Spiel der Proportionen der ursprünglichen Fenstereinteilungen sowie der Brüstungselemente und respektieren gleichzeitig die aktuellen Anforderungen an die bauliche Flexibilität. Die Rahmenverbreiterungen der Fenster erzählen das ursprüngliche Thema der Fassade. Die horizontalen Brüstungselemente sind aus gekanteten, vertikal ausgerichteten Aluminium-Zackenblechen erstellt, die an die Balkonbereiche in Beton des Bestands erinnern.
Die hohen Verglasungen bringen das Licht bis in die Tiefe des Gebäudes, die öffenbaren Lüftungsflügel in den Fensterlaibungen rhythmisieren die Längsansichten.
Die Materialisierung ist funktional und nachhaltig, die Bauteile können am Ende ihres Lebenszyklus einfach demontiert und voneinander getrennt werden. Die blanke, unbehandelte Aluminiumfassade gestattet das fröhliche Spiel zwischen Licht und Schatten und reflektiert auf einfache Art Teile der Umgebung und der umliegenden Gebäude. Damit wird der Neubau zu einem Teil des Ensembles.

Die Seitenfassaden werden als homogene, durchgehende Flächen behandelt, die Bleche werden in vertikale Streifen montiert, deren perforierte Flächenanteile die Luft- und Lichtdurchlässigkeit garantieren.

Wasser
An den Balkonen des Irchels Fassaden gibt es Fugen mit Rohren, die das Wasser entsorgen, und so wird in der neuen Fassade das Wasser entlang der Fassade entsorgt, was das Thema der Fugen aufgreift. Das Dach wird dank der Wasserabläufe an der Fassade entwässert, die Dachrandgestaltung ist offen und bildet einen einfachen, klaren Anschluss, ohne eine Wanne zu bilden.

Eingang und Erschliessung
Das Gebäude wird mit dem Haupteingang an der südwestlichen Ecke des Gebäudes erschlossen. Ein Durchgang nach Süden öffnet den ansonsten zum Grünbereich gerichtete, eingesteckte Windfang zu den benachbarten Gebäuden. Die Einbindung in die Fassade unter Berücksichtigung der Struktur und der Rhythmik der Öffnungen schenkt dem Gesamtbild die gesuchte Klarheit.

Totalunternehmung:
Implenia Schweiz AG

Client:University of Zürich
Year:2021-2022
Categories:laboratory, education, BIM
Status:accomplished

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