Privater Studienauftrag Oberwacht

Den Empfang bildet die vom Weinbau geprägte, historisch gewachsene Häusergruppe mit ihren Wohn- und Ökonomiegebäuden, wel-che vom halbprivaten Hof mit dem mächtigen Nussbaum her erschlossen ist. In der Folge ergänzen wir die Hofthematik mit einem neuen, privateren Hof, auf welchen sich die vier neuen Wohnbauten beziehen. Die alte Scheune, wir erhalten nur die Westfassade und ersetzen den Bau in seiner Volumetrie, verwebt den Bestand mit den neuen Baukörpern.

Die Übergänge in die Tiefe der Kernzone sind differenziert gestaltet. Während die Flächen zu den angrenzenden Strassen weiterhin asphaltierte Beläge aufweisen, greifen vom Zentrum der neuen Bebauung Klinkerbeläge in die angrenzenden Aussenräume und binden damit den Hofraum dem Bestand an. Die Umfassungsmauern der Pflanzbeete und das Sockelgeschoss sind ebenfalls in der rötlichen Klinkermischung ausgebildet. Die mit Formsteinen gebildete Sitzbank umrundet den Ahornbaum in der Platzmitte und lädt zum Aufent-halt ein. Obstspaliere begleiten die Wege, während Buchenhecken den Parterre-Wohnungen Privatheit verleihen.
Die äussere Verkleidung in vertikaler Holz-Deckelschalung wird bereits im Balkon spürbar. Die samtige Oberfläche des dunklen, gekohl-ten Seidenholzes nimmt über dem Backsteinsockel die Farbklaviatur der Umgebung auf.
In Anlehnung an die Materialisierung der Bestandesbauten, der Wertigkeit der Wohnqualität, der Anforderung an Nachhaltigkeit und Ökonomie im Bauprozess schlagen wir in einer modernen Umsetzung einen vorgefertigten Element-Holzbau als Konstruktionsprinzip vor.
Allen Wohnungen im vielfältigen Mix eigen ist die mindestens zwei-, meist vierseitige Ausrichtung mit inneren Diagonalbezügen in die verschiedenen Nachbarschaften und Weitsichten.

Es sind wohl die Vielfalt, die Komposition und die kontrollierte Massstäblichkeit, welche eine besondere und sehr eigene Stimmung verbreiten.

Year:2017
Categories:residential
Status:competition